Dienstag, 24. August 2010

Einmal Mond und zurueck

In Bolivien kann man innerhalb von 24 Stunden ohne Probleme 4000 Hoehenmeter zuruecklegen. Sonntag, 14Uhr, auf dem 5500 Meter hohen Gipfel des Chacaltaya:


Montag, 14Uhr, auf 1500 Metern, am Pool eines von einem wenig inspirierenden, franzoesischen Aussteiger gefuehrten Hostals:

Coroico in den Yungas hat uns tatsaechlich einen Vorgeschmack auf die Tropen geliefert. Wir hatten uns auf die Waerme gefreut. Im Grunde war es uns dann aber ein bisschen zu heiss, insbesondere bei der fuenfstuendigen Wanderung, die wir gestern unternommen haben. Wir verliessen Coroico frueh morgens, um einen tollen Wasserfall zu finden. Nach zwei Stunden auf einem ebenen Wanderweg ueber einem subtropischen Tal mit Bananenplantagen haben wir dann auch tatsaechlich einen Wasserfall gefunden:

Der "falsche" Wasserfall

Was wir nicht wussten: es gibt noch einen weiteren Wasserfall, der seinem Ruf als Touristenattraktion auch gerecht wird. Diesen haetten wir gefunden, waeren wir dem Weg ein paar hundert Meter weiter gefolgt. Das ist uns aber erst auf dem Rueckweg aufgefallen, der uns ueber einen staubige Strasse im Tal fuehrte. Dort kamen uns immer mehr Touristen-Taxis mit der Aufschrift "Cascadas" (zu deutsch: "Wasserfaelle") entgegen.

Der "echte" Wasserfall (Photo aus dem Internet)

Haetten wir am Abend zuvor nicht einen vorzueglichen Sauerbraten mit echten Spaetzle (ich) bzw. nur echte Spaetzle (Vegetarier-K.) im Restaurant einer schwaebischen Aussteigerfamilie gegessen, haette uns der Frust ueber die verpasste Touristenattraktion sicherlich aufgefressen. So aber versuchten wir uns mit Konfuzius-Zitaten bei Laune zu halten - die K. ist trotzdem nur knapp einem Hitzeschlag entgangen. Zurueck in La Paz (die dreistuendige Fahrt fuehrte spektakulaer ueber eine neue, zweispurige Asphaltstrasse, an steilen Abhaengen vorbei und immer nach oben) kam uns die Temperatur des abendlichen Andenhochlands zum ersten Mal angemessen vor. Heute nacht koennte sich das aendern, denn wir fahren mit dem Nachtbus (in dem es keine Heizung gibt) in die Salzwueste von Uyuni, wo das Barometer gerne mal zehn Grad unter den Gefrierpunkt faellt. Vielleicht wird uns die Erinnerung an subtropische Sonnenuntergaenge etwas Waerme spenden...

Samstag, 21. August 2010

La Paz - Die Stadt am Abhang

Von der Isla del Sol fuhren wir in die bolivianische Metropole La Paz (hier hat widererwartend nur die Regierung ihren Sitz, die Hauptstadt Boliviens ist das kleinere Sucre!). Die Strasse, ueber die unser Bus fuhr, schlaengelte sich fort vom Titicacasee und fuehrte auf ein Hochplateau 4000 Meter ueber dem Meeresspiegel. Hier wehen nachts eisige Winde und tagsueber knallt die Hoehensonne erbarmungslos auf die trockene Steppe. Am noerdlichen Horizton ragen die ueber 6000 Meter hohen Gipfel der Cordilliera Real in den Himmel. In suedoestlicher Richtung bestimmen lediglich staubige, wie mit dem Linial gezogene Hauptstrassen mit einsamen Tankstellen und versprenkelten Huetten die Landschaft. Doch nach 50 km faellt die Hochebene ploetzlich in einen Canyon ab, in dem spanische Siedler einst - geschuetzt vor dem Zorn der Elemente - La Paz gruendeten. Mittlerweile ist die Stadt zur Metropole herangewachsen und erstreckt sich vom Rand des Canyons bis hin zur 1000 Meter tiefer gelegenen Sohle, die weiter oestlich gen Regenwald abfaellt.

Auf dem Weg nach La Paz

Die extremen Hoehenunterschiede in der Stadt spiegeln laengst den sozialen Status der Bewohner wieder: Je hoeher ein Haus gelegen ist, desto aermer sind die Leute, die dort leben. Der 4000 Meter hoch gelegene Rand des Canyons ist in den letzten Jahrzehnten zur Stadt El Alto herangewachsen, die einen steten Zustrom an Landbewohnern zu verzeichen hat, die ihr Glueck in der Stadt versuchen wollen. Da die Landbevoelkerung Boliviens zum groessten Teil indigen gepraegt ist, sind die oberen Stadtgebiete hauptsaechlich von dunkelhaeutigen Indiaener bevoelkert, die ohne Heizung in bitterer Kaelte und Armut leben.

Faengt die Lage nur unzureichend ein: Fahrt hinunter von el Alto in die Innenstadt von La Paz

Nicht nur der Wohlstand der Bewohner aendert sich, je tiefer man der Stadt in den Canyon folgt. Auch sind die Menschen zunehmend westlich gekleidet und haben als direkte Nachkommen der spanischen Kolonisten eine europaeische Hautfarbe. Fast an der Sohle des Canyons kommt man dann in eine irreale Kontrastwelt, die so gar nicht nach Suedamerika passen will. Spielplaetze mit froehlich schreienden Kindern grenzen an Vergnuegungsparks, und perfekt asphaltierte, vierspurige Highways verbinden modernste Stadtteile mit bunten Luxusvillen. Die Landschaft und das ploetzlich milde Klima lassen einen glauben, man sei in Kalifornien gelandet. Man findet keine Antwort auf die Frage, wie diese Welt zur staubtrockenen und elenden Massenexistenz achthundert Meter den Berg hinauf passen soll.

Das ist Bolivien: Farbflecken auf dem Arbeitsministerium

Trotz dieser Gegensaetze erlebten die K. und ich La Paz als die freundlichste suedamerikanische Grossstadt, in die wir bislang Fuss gesetzt haben. Wir fanden grosses Gefallen an der entspannten Art, mit der die Menschen einen hier Mensch sein lassen - kein staendiges Umwerben unsererseits von Restaurantbesitzern, Strassenverkaeufern oder Taxifahrern, wie das noch in Peru Gang und Gaebe war. Stattdessen begegnet man uns freundlich und verstaendnisvoll. Sogar das Spanisch laesst sich verstehen, zumal die Menschen langsamer sprechen und nicht so nuscheln wie die Peruaner.

Skurril bis widerlich: Lama-Foeten auf dem Hexenmarkt

Ganz im Sinne der Hoehenaspekts haben wir heute eine Tour auf den 5500 Meter hohen Chacaltaya gemacht. Fuer die duenne Luft (die uns dank unserer Akklimatisierung auf 4000 Meter ueberraschend wenig zu schaffen machte) entschaedigten uns beeindruckende Blicke auf den benachbarten Huayna Potosi (6088 m). Am Hang des Chacaltaya befand sich einst ein Skigebiet, doch der Klimawandel hat den Gletscher auf bedenkliche Ausmasse schrumpfen lassen, sodass jetzt nur noch Wanderer die Aussicht geniessen. Beeindruckt haben uns auch Fossilien, die man im Schiefergestein des Gipfels finden konnte - Zeugen davon, dass die Anden einst unter dem Ozean lagen und erst von den Kraeften der Tektonik in solch schwindelerregende Hoehen gebracht wurden.

Ausblick aus 5500m auf den Huayna Potosi

Morgen wollen wir die selbe Hoehendistanz in der anderen Richtung zuruecklegen und uns in die Yungas begeben. Noerdlich von La Paz faellt die Hochebene innerhalb weniger Kilometer ins Amazonasbecken ab. Die Strasse dort hinunter ist weltbekannt und trug einst den Spitznamen "Deathroad Bolivia", wurde jetzt aber durch eine etwas sicherere ersetzt. Dennoch kann man hier auf einer Busfahrt alle Klimazonen erleben. Unsere laengst an Herbsttemperaturen gewoehnten Koerper werden angesichts der tropischen Temperaturen wohl frohlocken - nur das Mueckenspray duerfen wir nicht vergessen.

Dienstag, 17. August 2010

Die Insel der Sonne

Nach unserer Rueckkehr aus dem Heiligen Tal der Inka verbrachten wir einen weiteren Tag in Cusco. Langsam wurde uns der Touristentrubel aber zuviel und wir sehnten uns nach Ruhe und Abgeschiedenheit. Zwei Tage und zwei Busfahrten spaeter waren wir am Titicaca-See angekommen und ueberschritten bei Yunguyo die Grenze nach Bolivien.

Auf dem Weg zur bolivianischen Grenze

Im Gegensatz zum Grenzuebertritt nach Peru verlief die Einreise nach Bolivien ohne Probleme. Interessant war lediglich ein kleines Detail, was uns einiges ueber die Aussenpolitik Boliviens unter Evo Morales verriet:

In der kleinen Huette der bolivianischen Einwanderungsbehoerde gibt es seit einiger Zeit zwei Schreibtische. An dem einen bekommen alle EU-Buerger, Kanadier, etc. absolut problemlos einen Einreisestempel fuer ein kostenloses Touristenvisum in ihren Reisepass. Der andere Schreibtisch ist Buergern aus den Vereinigten Staaten vorbehalten, die hier recht umstaendlich ihr Visum beantragen muessen - und dafuer 100 US-Dollar zahlen.

Von dem Kuestendoerfchen Copacabana unweit der bolivianischen Seite der Grenze setzten wir mit einem Boot auf die eineinhalb Stunden entfernte Isla del Sol ueber. Hier wurde einem Inkamythos zufolge der Inkagott geboren, dessen Kinder die ersten Herrscher des Inkareichs waren. Historisch ist an dieser Geschichte wohl nicht sonderlich viel dran. Man begreift aber unmittelbar nach Landung auf der etwa 10km langen Insel, dass dies kein gewoehnlicher Ort ist.

Angekommen am Titicacasee

Der Titicacasee liegt 3.800 Meter ueber dem Meeresspiegel und ist damit der hoechste schiffbare See der Erde. Sein Wasser erstrahlt in einem Blau, das sich kaum von dem des stets wolkenlosen Himmels unterscheiden laesst. Es kommt einem fast so vor, als sei der Himmel nach unten gewandert und man blicke von oben auf die Welt hinunter. Wie eine Oase erhebt sich die Sonneninsel aus dem undurchdringbaren Blau. Am Horizont ragen die majestaetisch thronenden, schneebedeckten Gipfel der Cordillera Real in den Himmel, die die Luft ueber dem Sueden des Sees mit einem eisigen weissen Schleier ueberziehen. Die Haenge der huegligen Insel zieren Huetten mit Strohdaechern und Baeume, deren Gruen das sie umgebende Blau in einen irrealen Kontrast setzt. Ueberall laufen Schweine und Esel umher, die Leute gruessen freundlich und an manch mediterran-anmutenden Sandstrand fangen froehliche Kinder Fische.

Titicacasee mit Cordillera Real am Horizont

In der Nacht offenbaren sich dann Millionen von Sternen, durch deren Mitte sich das verschwommene Weiss der Milchstrasse zieht. An einer Stelle konnte ich sogar das Zentrum unserer Galaxie erahnen und fuer ein paar Minuten lang war ich wieder Kind und Astrophysiker, begierig mehr zu wissen ueber das Chaos da draussen, in dem schwarze Loecher Gase umherwirbeln und unsichtbares Licht die Kunde von Sternengeburten ueberbringt.

Blick von der Hostalterasse auf den Sonnenuntergang

Auf der Insel selbst sind die K. und ich auf der Suche nach einem guenstigen Hostal bis auf den hoechsten Punkt gestiegen, was mit unseren schweren Rucksaecken eine ziemliche Tortur war. Schliesslich haben wir aber das Hostal Templo del Sol gefunden, das zwar preiswert ist, uns aber jede Minute mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Nachdem wir gestern eine achtstuendige Rundwanderung ueber die Insel gemacht haben, wollen wir heute die Sonne und die Ruhe geniessen. Morgen soll es dann in die Hauptsadt La Paz weitergehen, von wo aus wir die Route Richtung Sueden planen wollen. Wir scheinen gerade rechtzeitig gen Sueden aufzubrechen, denn bis gestern machte ein Generalstreik die suedlichen Regionen Boliviens unbereisbar. Das ist Bolivien, wie es leibt und lebt - die Einheimischen sagen nur halb im Scherz, dass man bei jeder Reise durch das Andenland mindestens Opfer eines Streiks wird. Wir hoffen, dass der Generalstreik im Sueden die Statistik waehrend der naechsten Wochen befriedet hat und freuen uns auf mehr kuehle Klarheit in den bolivianischen Anden.

Mein neues Lieblingstier: der Esel

Samstag, 14. August 2010

Auf den Spuren der Inkas

Der Wecker klingelte um 3:30, zur Unmenschlichsten aller Stunden. Mit mueden Augen verliessen wir unser Hostal und folgten ein paar Bahngleisen, die in die pechschwarze Nacht fuehrten. Bald merkten wir, dass der richtige Weg nicht auf den Schienen lag und blickten zum tosenden Fluss Urubamba hinunter, der durch das Tal zwischen 1000 Meter hohen Urfelsen floss. Da sahen wir sie, Gruppen von Leuchtkegeln, die geschwinden Schrittes auf einer asphaltierten Strasse entlangflitzten.

Wenig spaeter befanden wir uns unter ihnen. Menschen in neu gekauften Outdoorklamotten, die mit Stirnlampen und Wanderstoecken durch das tropisch anmutende Nebelwaldtal schritten. Wir fragten uns kurz, was wir hier machten. Aber dann kam uns wieder der Grund in den Sinn, aus welchem wir hier liefen, mit unseren flackernden Ein-Euro-Taschenlampen, in diesem Strom von eigenartig motivierten Menschen, am Ufer dieses reissenden Andenstroms:

Wir wollten auf den Spuren der Inkas wandeln, wie sie ueber in den Berg gehauene Steinstufen zu einer heiligen Staette in den Bergen wandern. Da es sich bei diesem Heiligtum jedoch um das weltberuehmte Machu Picchu handelte, das taeglich von knapp fuenftausend und jaehrlich von mehreren hunderttausend Touristen besucht wird, waren wir in der Mitte der Nacht aus unseren Betten gekrochen. Etwas naiv hatten wir gehofft, damit den Massen zuvorkommen koennen.

Nach zwanzig Minuten erreichten wir eine Bruecke, die den Urubamba ueberquerte. Es war viertel nach vier. Zu unserem Erstaunen sahen wir, dass sich eine Menschentraube vor der Bruecke versammelt hatte. Mehr Gestalten mit atmungsaktiven, eng anliegenden Hosen und neu aussehenden Wanderrucksaecken. Bald hatten wir in Erfahrung gebracht, dass vor kurzem ein Tor an der Bruecke installiert wurde, das erst gegen fuenf Uhr seine Pforten oeffnet. Die Taktik dahinter war einfach zu durchschauen: der erste Touristenbus aus dem im Tal von Machu Picchu gelegenen Touristendorf Aguas Caliente fuhr um halb sechs los und brauchte 25 Minuten. Die Tore von Machu Picchu, zu diesem Zeitpunkt 500 Hoehenmeter im Dunst ueber uns gelegen, oeffneten um Punkt sechs Uhr. Fuer den Aufstieg benoetigte man etwa eine Stunde. Man wollte also wohl gewaehrleisten, dass die eifrigen Wanderer nach den bequemen Busreisenden (die passenderweise fuer die Busfahrt 6$ bezahlt hatten) ankamen. Das aergerte uns etwas und wir waren verwirrt, dass niemand um uns herum unseren Unmut zu teilen schien. Stattdessen wurden Parolen wie "Let the race begin! High Five!" ausgetauscht.


Menschenschlage gegen 4:30 vorm neu errichteten Bruecken-Tor am Urubamba

Man mag sich fragen: warum ueberhaupt die Eile? Nun, taeglich duerfen nur 400 Leute den Wayna Picchu, den Gipfel, der ueber Machu Picchu thront, besteigen - eben jene, die zuerst das Gelaende betreten. Daher die ganze Eile und die Menschen mit ausgekluegelter Wanderausruestung. Daher der Unmut ueber die Sabotage des Busboykotts.

Um kurz vor fuenf wurde schliesslich das Tor an der Bruecke geoeffnet. Dann begann ein schweisstreibender Aufstieg, der uns Heidelberger etwas an den Gang zur Thingstaette in der Walpurgisnacht erinnerte - nur mit weniger Betrunkenen und mehr fanatischen US-Amerikanern.

Etwas entnervt stiegen wir also schliesslich ueber antike Stufen den steilen Hang des Nebelwaldes hinauf. Um uns herum schnaufende Menschen mit Stirnlampen, die immer stiller wurden, je weiter wir stiegen. Nach halber Strecke lichtete sich das Feld und wir fuehlten uns fast allein - bis auf das Klacken der Wanderstoecke auf den Stufen unter uns. Ueber unseren Koepfen funkelten einzelne Sterne und in unserem Ruecken verdunkelte ein riesiger Bergfelsen den Himmel, der wie ein stummer Riese ueber dem Urubamba-Tal wachte.

Als wir gegen kurz vor sechs am Tor von Machu Picchu ankamen, daemmerte es bereits. Wenige Minuten nachdem sich die K. und ich durchgeschwitzt in eine lange Schlange eingereiht hatten, kam der erste Bus an. Ehe wir uns versahen bekamen wir unseren Wayna-Picchu-Stempel auf unsere Eintrittskarte. Wir hatten es geschafft! Ohne Wanderstoecke, Stirnlampe oder Touristenbus.

Machu Picchu in der Morgendaemmerung


Machu Picchu in der Morgenroete entschaedigte schliesslich fuer die Strapazen der letzten Stunden. Gegen 6:00 morgens waren wir noch fast allein auf der weitreichenden Anlage. Wir konnten uns vorstellen, wie hier einst vor fuenfhundert Jahren das Leben erwachte, Inkas aus ihren nach Osten ausgerichteten Fenstern blickten und den Tag wilkommen hiessen.

Sonnenaufgang im Heiligen Tal der Inka

Gleich um 7:00 bestiegen wir den Wayna Picchu ueber steile Stufen, die zu einer irreal hoch gelegenen Wachanlage fuehrten, auf der einst Inka-Wachposten ins 800 Meter tiefer gelegene Flusstal spaehten. Spaestens jetzt hatte uns der Zauber der Ruinen in seinen Bann gezogen. Wir waren uns sicher, dass das hier beeindruckender war, als alle zuvor besichtigten Inka-Ruinen (Pisac, Ollantaytambo) zusammen.

Ausblick vom Wayna Picchu

Wir verbrachten den Rest des Tages auf der Anlage. Zwischen 10:00 und 13:00 wurde diese durchaus erwartungsgemaess von sinntflutartigen Touristenstroemen ueberschwaemmt. Wir nutzten die Zeit fuer ein Mittagsschlaefchen in einer abgelegenen Ecke. Als wir nachmittags uns an den Abstieg machten waren wir zwar kaputt, aber fasziniert von dieser Staette, die uns kurz in eine Welt versetzt hatte, die so weit von unserer westlichen entfernt war wie der Mond.

Zurueck in unsere Welt holte uns dann Aguas Caliente: Touristenscharen in Flipflops und mit Sonnenbrand, die eine enge Fussgaengerzone entlangschritten und von allen Seiten von laut auf Englisch werbenden Restaurantbesitzern bedraengt wurden, ob sie nicht das Abendmenu fuer 7$ wollen - Happy Hour, Happy Hour! Nachdem wir uns am Tag zuvor in eines der Restaurants hatten luren lassen und schlecht gegessen hatten, suchten wir verzweifelt Alternativen zur ueberteuerten touristischen Massenabfertigung. Die Inkagoetter schienen mit uns gewesen zu sein, denn wir entdeckten einen kleinen Markt, an dessen Seite eine versteckte Treppe in den zweiten Stock fuehrte. Hier assen die Einheimischen an Markstaenden fuer 2$. Den Teller mit Reis, Gemuese und Lammfleisch bereitete eine nette Marktfrau keine zwei Meter von mir innerhalb von fuenf Minuten zu. Es war das kulinarische Highlight meines Peru-Aufenthalts. So gedachten wir der Inka, die einst 500 Meter ueber unseren Koepfen Kartoffeln und Kochbananen assen, und unsere Sorgen wahrhaftig fuer die eines Marsmenschen gehalten haetten.

Mittwoch, 11. August 2010

Cusco - die assimilierte Stadt

Einst war Cusco die Hauptstadt des Inkareiches, das sich um 1500 n.Chr. vom heutigen Chile bis nach Kolumbien erstreckte. Die Inkas waren ziemlich ueberraschend innerhalb von hundert Jahren vom beschaulichen Andenstaemmchen zum groessten Imperium des amerikanischen Kontinents herangewachsen. Cusco bildete dabei in jeder Hinsicht das Zentrum des Grossreichs - sowohl als Ausgangspunkt des tausende Kilometer langen Strassennetzes der Inka, als auch als Verwaltungs- und Kulturzentrum. Die Inka hatten zwar keine Schrift (weswegen gesicherte Erkenntnisse ueber ihre Kultur nur bedingt existieren), konnten aber Bronze bearbeiten und die Sterne lesen. Menschenopfer gab es zwar, wohl aber sehr vereinzelt und wenn dann vor allem, um die Naturgoetter zu besaenftigen - jede Naturkatastrophe war fuer die Inka ein Zeichen des Zornes einer Gottheit. Insgesamt hatten es sich die Inka Anfang des 16. Jahrhunderts gerade gemuetlich in ihrem Grossreich gemacht.
Der Plaza de Armas in der Abenddaemmerung

Dann kamen die Spanier. Um 1520 schwappte eine von den ersten Europaeern eingeschleppte Pockenepidemie von Mittelamerika ins Inkareich ueber, an der viele der dem Krankheitserreger schutzlos ausgelieferten Inkas zu Grunde gingen. So auch der beruehmte Inka-Koenig Huayna Capac. Er hinterliess einen legitimen Sohn in Cusco (Huascar), bevorzugte wohl aber seinen von einer Kokubine in Quito geborenen Sohn Atahualpa. Die Folge war ein bitterer Buergerkrieg, der das Inkareich spaltete.

Die 180 Spanier, die 1532 im heutigen Peru landeten, fanden ein geschwaechtes und zermuerbtes Land vor. Inspiriert von der hinterhaeltigen Gefangennahme des Aztekenherrschers Montezuma durch Hernan Cortes wenige Jahre zuvor, gelang es den Spaniern, den aus dem Buergerkrieg siegreich hervorgegangenen Atahualpa in einen Hinterhalt zu locken und als Geisel zu nehmen. Anschliessend marschierten die Konquisatoren nach Cusco und setzten den Marionetten-Herscher Manco Capac ein. Atahualpa wurde bereits vorher von den spanischen Reitern hingerichtet - allerdings erst nachdem sie einen kompletten Raum voller Gold und zwei Raeume voller Silber als Loesegeld fuer das Inka-Oberhaupt eingestrichen hatten.

Der Widerstand der Inkas sollte noch weitergehen, dieser Streich war aber ohne Frage der Anfang vom Ende. Insgesamt machten die Konquisatoren dank ihrer Feuerwaffen, ihren Schlachtroessern (Pferde waren in Suedamerika zu diesem Zeitpunkt komplett unbekannt) und ihren Kampfhunden mit zahlenmaessig weit ueberlegenen Inkaheeren kurzen Prozess.
Die spanische Krone zementierte in den folgenden Jahrzehnten ihre Macht in Peru, indem sie die Festungen der Inkas niederreissen und Kirchen auf die Fundamente der Inkatempel bauen liess. An der Pazifikkueste wurde als neue Landeshauptstadt Lima gegruendet. Ausserdem wurde die Inkasprache Quechua verboten und der Katholizismus zur einzig gueltigen Religion erklaert.

Die Kathedrale San Cristobal, die auf den Fundamenten des Sonnentempels (dunkle Mauer rechts unten) erbaut wurde

In den folgenden vier Jahrhunderten wurde Cusco zur abgelegenen Andenstadt mit huebschen Mauerresten aus der Inkazeit und imposanten katholischen Kathedralen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden dann immer mehr der teils vergessenen Inkafestungen in abgelegenen Bergtaelern rund um Cusco entdeckt, darunter auch das 75 km entfernte Machu Picchu. 1983 wurde diese groesstenteils erhaltene Inkastadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklaert.

Dann kamen die Touristen. Der Strom Schaulustiger nahm in den 90er Jahren bestaendig zu. Heute besuchen jedes Jahr hunderttausende Auslaender Cusco und Machu Picchu. Sie veraenderten das Stadtbild von Cusco vermutlich in aehnlichem Masse, wie es einst die Spanier taten. Die negativen Folgen dieser erneuten Assimilierung habe ich mir ja bereits an anderer Stelle von der Seele geschrieben.

Cusco bei Nacht, man beachte den Waldbrand am Horizont

Das Erstaunliche an Cusco ist derweil, dass es trotz diesem offensichtlichen Mangel an Authenzitaet irgendwie zu gefallen weiss. Vielleicht deswegen, weil man hier den Uebergang einer Kultur in eine andere (so verurteilenswert er auch sein mag) auf Anschaulichste nachvollziehen kann. Die Stadt ist ein Inkaheiligtum, das von den Tentakeln des Katholizismus ueberwachsen wurde. Dieser ungleiche Hybrid wurde schliesslich in dem Bestreben, Scharen von Touristen zu bespassen, in hoechstem Masse verwestlicht und kommerzialisiert.

Heute zeugen nur noch die ueberal sichtbaren Mauerreste aus Inkazeiten, auf die koloniale Gebaeude oder Kirchen gebaut wurden, von dem Cusco vergangener Jahrhunderte. Bestimmt wird das Stadtbild laengst von Hostal- und Restaurant-Fassaden, zwischen denen hellhaeutige Touristen mit Lama-Strickmuetzen und Sonnenbrillen hin und her spazieren. Dennoch blickt man ab und zu vorbei an dem Touristenkorsett und bekommt eine Ahnung davon, wie es frueher ausgesehen haben koennte.

Ein Stueck Inkamauer, inklusive weltberuehmten 12-eckigem Stein


Losgeloest von solchen Ueberlegungen besticht die Stadt, in einem Tal auf 3.400 m Hoehe gelegen, durch hochsommerliche Temperaturen und strahlend blauen Himmel - Tag fuer Tag (zumindest waehrend der Trockenzeit). Nachts wird es jedoch bitterkalt, sodass Cusco wohl eine der wenigen Staedte ist, in der man einen Sonnenbrand und eine Erkaeltung an ein und demselben Tag kriegen kann.

Ausblick von der Terasse unseres Hostals

Wir blieben drei Tage in Cusco. Hoehepunkt unseres Aufenthalts war sicherlich die Wanderung zu den Ruinen der Festung Saqsaywamán, die einst als Bollwerk gegen Eindringlinge ueber der Stadt errichtet wurde. Auch hier zeigte sich wieder der schizophrene Charakter Cuscos: wenige Meter von den Mauerresten entfernt thront eine zehn Meter hohe, aus weissem Stein gefertigte und nachts hell beleuchtete Jesus-Statue ueber der Stadt.
Waehrend dem Aufstieg erlebte die K. derweil ein Highlight persoenlicher Art: zwei 19-jaehrige Maedchen aus Germany wollten sich unbedingt mit ihr fotographieren lassen, da sie ihr eine sehr grosse Aehnlichkeit mit der Schauspielerin Kirsten Steward attestierten (die alle nach 1990 Geborenen als Heldin der Twillight-Saga kennen). Das ist der K. nicht zum ersten Mal passiert, aber zum ersten Mal im Ausland und zum ersten Mal mit Photo-Anfrage.

Saqsaywamán-Ruinen (rechts) und Jesus-Statue (links) ueber Cusco

Mittlerweile sind wir ins Heilige Tal der Inkas weitergefahren. Hier haben wir uns einige Inka-Ruinen angeschaut (ueber die ich beim naechsten Mal berichte) und uns tatsaechlich dazu durchgerungen, den (vor allem in organisatorisch-finanzieller Hinsicht) beschwerlichen Weg nach Machu Picchu anzutreten.

Dienstag, 10. August 2010

Cusco - eine Polemik

Hereinspaziert! Treten Sie ein in die heilige Stadt der Inkas, in das Disneyland Perus, in das einzig wahre Gringobamba. Setzen Sie sich nicht mit Bussen oder anderen niederen Transportmitteln auseinander, sondern fliegen Sie direkt aus Lima nach Cusco. Trinken Sie Coca-Tee gegen die Hoehenkrankheit und buchen Sie gleich Ihre 250$-Tour nach Machu Picchu.

Spazieren Sie durch mit Inkasteinen gepflasterte Gassen und staunen Sie zusammen mit Dutzenden anderen Touristen ueber die Wollmuetzen verkaufenden Einheimischen am Strassenrand, die sogar Englisch sprechen. Versaeumen Sie nicht, ein Photo mit den eigens dafuer aus der Schule ausgeschiedenen, trachtentragenden Kindern mit Lama-Baby auf dem Arm zu machen. Nur ein Dollar!

Speisen Sie ueber europaeischem Preisniveau in Restaurants, an deren Tuer eine schick dekorierte Speisekarte prunkt - auch in deutscher Sprache! Vermissen Sie keine Sekunde lang das Essen aus der Heimat und kaufen Sie im Supermarkt direkt am Plaza de Armas ein. Fuenf Scheiben Schwarzbrot fuer nur fuenf Euro!

Kaufen Sie eines der mit 50$ spottbiligen Touristen-Kombitickets und freuen Sie sich auf auf einen pausenlosen Museen- und Ruinen-Marathon, waehrend dem Sie sich ganz bestimmt auf all die Details zwischen den Panoramaphotos einlassen koennen.

Fahren Sie im klimatisierten Touristenbus ins Heilige Tal der Inkas und schiessen Sie mit Ihrer nagelneuen Spiegelreflex-Kamera bunte Bilder vom Markt in Pisac. Aergern Sie sich nicht, wenn Sie es nicht hinbekommen, ein Photo zu machen, auf dem kein anderer Tourist ist. Dafuer koennen Sie hier auf Englisch feilschen!

Erleben Sie waehrend Ihres Aufenthalts den ganzen Zauber Perus, der mindestens so authentisch ist, wie das Leben der Schaufensterpuppen zuhause. Fliegen Sie schliesslich in die Heimat und erzaehlen Sie allen, Sie waren in Peru und Sie haben alles gesehen; das Leben, die Menschen und Machu Picchu.

Donnerstag, 5. August 2010

Ayacucho und die Vergangenheit

"Hier muss man ein ganz schoenes Vertrauen in Leute haben, die man nicht kennt", meint die K. waehrend ich mit einem etwas bangen Gefuehl im Magen in den Abgrund jenseits der Fensterscheibe schaue. Wir befinden uns im Bus auf dem Weg von Huancayo nach Ayacucho. Vor etwa zwei Stunden ist unsere asphaltierte Strasse zur steinigen Piste geworden, die irgendwann einmal in einen Berghang oberhalb eines Canyons gemeiselt wurde. Da bisher keine Leitplanke installiert wurde, trennt uns nur die umsichtige Fahrweise des Chofers in Verbindung mit ausbleibendem Gegenverkehr von groesseren Panikattacken. Ziemlich durchgeschuettelt kommen wir eine Reifenpanne sowie einen halben Tag spaeter widererwartend wohlbehalten in Ayacucho (100.000 Einwohner) an.

Nicht nach rechts unten schauen: Busfahrt von Huancayo nach Ayacucho

Ayacucho entpuppt sich als gemuetliches Andenstaedtchen, dessen Bewohner uns aehnlich freundlich-unaufdringlich begegnen wie die Huancayos. Im Gegensatz zu Huancayo sind die Strassen Ayacuchos mit Vergangenheit gepflastert. Mehrfach wurde die Region im Laufe der Jahrhunderte an die Oberflaeche der peruanischen Nationalgeschichte geschwaemmt - und hat manche Narbe davongetragen, die man in Anbetracht der Freundlichkeit der Bewohner nicht vermuten wuerde.

Plaza de Armas im Herzen Ayacuchos

1.) Schon zu Zeiten, als Europa noch im dunklen Mittelalter verharrte, war die Region rund um Ayacucho Sitz einer Hochkultur. Die Wari errichteten zwischen 500 und 1100 n.Chr. ein Imperium, das zu seinen Hochzeiten zwei Drittel der Flaeche des heutigen Perus umfasste. Der Antrieb der Wari war interessanterweise nicht Groessenwahn, sondern das Bestreben, neue Maerkte fuer ihre Produkte zu erschliessen. Ihre Hauptstadt hatten die Wari in der Naehe von Ayacucho errichtet - bis zu 50.000 Menschen lebten hier.

Heute ist von der Wari-Hauptstadt nur noch ein 1500 Hektar grosses Gebiet mit Mauerresten uebriggeblieben, die im Laufe der Jahrhunderte von Kakteen ueberwachsen und vom Wuestenwind erodiert wurden. Als ich heute durch die Ueberreste dieser einstigen Hochkultur spazierte, fuehlte ich mich dennoch in der Zeit zurueckversetzt und konnte mir vorstellen, wie hier einst eine pulsierende Handelsmetropole dem rauen Hochlandklima trotzte. Es kam mir der Gedanke, dass von den meisten Zivilisationen letztendlich nicht mehr uebrigbleibt, als ein paar Mauerreste im Nirgendwo. Einzig die zwischen den Kakteen herumhuepfenden Heuschrecken scheinen der Waki zu gedenken.

Mehr bleibt selten uebrig, wenn Imperien zu Grunde gehen: Ruinen der Waki-Kultur

Ihr Ende fanden die Waki uebrigens vermutlich als sie sich - nachdem sie laengst ihren Zenit ueberschritten hatten - mit einigen anderen Staemmen zusammen taten um ein groessenwahnsinnig gewordenes Nachbarstaemmchen in die Schranken zu weisen. Vor den Toren Cuzcos unterlag diese Koalition jedoch vollkommen ueberraschend der Armee der Aufmuepfigen - die die heutige Geschichtsschreibung als die Inkas kennt und die in den folgenden Jahrhunderten halb Suedamerika unterwerfen sollten.

2.) Nicht unweit der Wari-Ruinen, am Rande des kleinen Doerfchens Quinua, wurde ein weiteres Stueck peruanischer Geschichte geschrieben: auf einem Huegelkamm, der das Tal von Ayacucho ueberblickt, besiegten im Jahr 1824 5.000 Peruaner 8.000 Royalisten und besiegelten damit die Unabhaengigkeit Perus vom spanischen Imperium. Heute erinnert ein 40 Meter hoher Obelisk an die ins peruanische Nationalgedaechtnis eingegangene Schlacht. Auch beim Gang ueber das ehemalige Schlachtfeld, auf dem heute vertrocknetes Gras vom Wind durchstreift wird und Kinder Drachen steigen lassen, konnte ich mir regelrecht ausmalen, wie auf diesem abgeschiedenen Flecken Erde einst gelitten und getoetet wurde.

Obelisk zum Gedenken der peruanischen Unabhaengigkeitsschlacht bei Quinua

3.) Das letzte geschichtstraechtige Kapitel Ayacuchos liegt nicht mal zwei Jahrzehnte zurueck. Die maoistischen Guerillas des Leuchtenden Pfades ueberzogen in den 1980er Jahren (nach dem Ende der Militaerdiktatur und der Etablierung einer demokratischen Regierung) die zentrale Andenregion mit einer blutigen Terrorkampagne (die sich Anfang der 1990er Jahre auf ganz Peru ausgeweitet hatte). Ihren Ursprung nahm der buergerkriegsaehnliche Konflikt in Ayacucho, dessen Umland auch einen Grossteil der ueber 60.000 Opfer (!) zu beklagen hatte. Die Schuld ist hierbei uebrigens nicht alleine den Rebellen zuzuschieben, denn die 1982 ausgesandte Armee wuetete auf der Suche nach Guerillas mindestens genauso schlimm, besonders unter der indigenen Bevoelkerung. Bis zur Verhaftung der Fuehrungsriege des Leuchtenden Pfades im Jahr 1992 wurden etliche Provinz-Politiker ermordert, Hilfsprojekte zerstoert, unzaehlige Menschen verschleppt/gefoltert und ganze Doerfer massakriert. Die Aufarbeitung dieser traumatisierenden Epoche hat erst in diesem Jahrtausend begonnen. Initiierend dabei war unter anderem der von Wittwen gegruendete Anfasep-Verein (Asociacion Nacional de Familiares de Secuestrados Detenidos y Desaperacidos del Peru), der ein Museum hier in Ayacucho betreibt, das die K. und ich gestern besucht haben.

Kunstwerk im Anfasep-Museum, das die Graeultaten des Leuchtenden Pfades (links) und der peruanischen Armee (rechts) veranschaulichen soll

Nach dieser geballten Ladung (teils schockierender) Geschichte glauben wir einen ersten Einblick in die peruanische Seele erhascht zu haben. Als naechstes wollen wir noch einige Jahrhunderte zurueckgehen, und uns der vor der Konquista massgebenden Inka-Kultur zu naehern. Wo ginge das besser als im "Heiligen Tal", wo fast jeder Berghang Inka-Ruinen offenbart. Um dorthin zu kommen, muessen wir allerdings zwei zehnstuendige Busfahrten durch die Berge ueberstehen, die der letzten in nichts nachstehen duerften - dabei hoffen wir auf moeglichst viele Leitplanken und nuechterne Busfahrer. Vielleicht wachen ja einige der Inka-Gottheiten ueber uns.