In Bolivien kann man innerhalb von 24 Stunden ohne Probleme 4000 Hoehenmeter zuruecklegen. Sonntag, 14Uhr, auf dem 5500 Meter hohen Gipfel des Chacaltaya:
Montag, 14Uhr, auf 1500 Metern, am Pool eines von einem wenig inspirierenden, franzoesischen Aussteiger gefuehrten Hostals:
Was wir nicht wussten: es gibt noch einen weiteren Wasserfall, der seinem Ruf als Touristenattraktion auch gerecht wird. Diesen haetten wir gefunden, waeren wir dem Weg ein paar hundert Meter weiter gefolgt. Das ist uns aber erst auf dem Rueckweg aufgefallen, der uns ueber einen staubige Strasse im Tal fuehrte. Dort kamen uns immer mehr Touristen-Taxis mit der Aufschrift "Cascadas" (zu deutsch: "Wasserfaelle") entgegen.
Haetten wir am Abend zuvor nicht einen vorzueglichen Sauerbraten mit echten Spaetzle (ich) bzw. nur echte Spaetzle (Vegetarier-K.) im Restaurant einer schwaebischen Aussteigerfamilie gegessen, haette uns der Frust ueber die verpasste Touristenattraktion sicherlich aufgefressen. So aber versuchten wir uns mit Konfuzius-Zitaten bei Laune zu halten - die K. ist trotzdem nur knapp einem Hitzeschlag entgangen. Zurueck in La Paz (die dreistuendige Fahrt fuehrte spektakulaer ueber eine neue, zweispurige Asphaltstrasse, an steilen Abhaengen vorbei und immer nach oben) kam uns die Temperatur des abendlichen Andenhochlands zum ersten Mal angemessen vor. Heute nacht koennte sich das aendern, denn wir fahren mit dem Nachtbus (in dem es keine Heizung gibt) in die Salzwueste von Uyuni, wo das Barometer gerne mal zehn Grad unter den Gefrierpunkt faellt. Vielleicht wird uns die Erinnerung an subtropische Sonnenuntergaenge etwas Waerme spenden...
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